Kreisalarmübung 2024

Das war sie, die Kreisalarmübung 2024 in Neuenkirchen. 270 Jugendliche und 75 Betreuer mit etwa 50 Fahrzeugen nahmen an der Übung teil, die an vier verschiedenen Orten im Gemeindegebiet stattfand. Egal ob Menschenrettung, Brandbekämpfung, technische Hilfeleistung oder Wasserversorgung, die Jugendlichen aus dem gesamten Kreis Steinfurt haben bewiesen, was sie können.

Doch der Reihe nach. Bereits seit über einem halben Jahr planten die Mitglieder der Feuerwehr Neuenkirchen in Zusammenarbeit mit der Kreisjugendfeuerwehr dieses Event. Die Kreisalarmübung der Jugendfeuerwehren im Kreis Steinfurt findet einmal im Jahr statt und ist eine gemeinsame Übung aller Jugendfeuerwehren im Kreis Steinfurt. In diesem Jahr nahm sich die Jugendfeuerwehr Neuenkirchen der Aufgabe an, diese zu planen.

Für die Jugendlichen startete der Tag um 13 Uhr. Ab diesem Zeitpunkt war der Bereitstellungsraum für die Jugendfeuerwehren, der sich in der Daimlerstraße befand, geöffnet. Betrieben wurde dieser durch die Kameradinnen und Kameraden der ELW-Gruppe. Dabei meldeten sich die verschiedenen Einheiten an dem ELW1 der Feuerwehr Neuenkirchen an und füllten einen Vordruck aus, um einen Überblick über die Fahrzeuge und die Anzahl der Personen zu bekommen. Außerdem wurden die Fahrzeuge einer der vier Einheiten zugewiesen und in der richtigen Reihenfolge einsortiert. Die vier Einheiten ergeben sich dabei aus den vier Übungsobjekten, die an diesem Tag angefahren wurden. Im Bereitstellungsraum wurden die Teilnehmer mit Getränken versorgt.

Der Ablauf im Bereitstellungsraum hat dabei auch einen einsatzrelevanten Hintergrund. Sollte es in Neuenkirchen einmal zu einer Großschadenslage kommen, bei der auch einige Einheiten umliegender Feuerwehren benötigt werden, kann der dann benötigte Bereitstellungsraum auf diese Weise betrieben werden. Die Kreisalarmübung stellte somit die Generalprobe für den Ernstfall dar.

Nachdem alle Jugendfeuerwehren angekommen waren und an einer kurzen Vorbesprechung teilgenommen hatten, startete mit leichter Verzögerung gegen 14:10 Uhr die Kreisalarmübung. Einheit für Einheit führen die Jugendlichen mit den Betreuern die vier Übungsobjekte an. Und das taten Sie, die meisten werden es gehört haben, mit Blaulicht und Martinshorn. Angefahren wurden dabei folgende Übungsobjekte: Die SUN GARDEN GmbH in St. Arnold, die SAINT-GOBAIN Brüggemann Holzbau GmbH im Gewerbegebiet Süd, die Privatmolkerei Naarmann GmbH an der Wettringer Straße und die HS-Landhandel GmbH im Gewerbegebiet auf der Lauge.

Bei dem ersten Übungsobjekt, welches sich bei der Firma Sun Garden in St. Arnold befand, sollte eine Lagerhalle in Brand stehen, in der auch noch ein Mitarbeiter vermisst wurde. Dieses wurde zur Aufgabe der Jugendlichen aus den Feuerwehren Saerbeck, Hörstel, Altenberge und Recke. Die Jugendfeuerwehr Saerbeck begann sofort mit der Menschenrettung unter Atemschutz. Außerdem wurde durch einen Unterflurhydranten eine Wasserversorgung aufgebaut, um einen Außenangriff mit 3 C-Strahlrohren zu starten. Die Feuerwehr Recke baute zu Anfang eine Wasserversorgung von einem Hydranten an der Emsdettener Straße auf. Als die ca. 280 Meter B-Schlauch ausgelegt waren, wurde hier ebenfalls ein Außenangriff mit 3 C-Strahlrohren gestartet. Aus einer Zisterne, welche sich auf dem Firmengelände befindet, entnahm die Jugendfeuerwehr Hörstel ihr Löschwasser. Nachdem die Saugleitung gekuppelt und die Wasserversorgung somit gesichert war, wurde auch hier ein Löschangriff mit 3 C-Strahlrohren vorgenommen. Die Jugendlichen der Feuerwehr Altenberge bauten zuerst eine Wasserversorgung von einem Hydranten an der Holtstiege auf, wobei etwa 380 Meter B-Schlauch verlegt werden mussten. Kurz darauf wurde eine Riegelstellung zum Schutz einer benachbarten Halle aufgebaut. Nach erfolgreicher Menschenrettung und Brandbekämpfung konnte dann nach etwa einer Stunde „Feuer aus“ gemeldet werden.

Die zweite Übung fand bei der Firma Brüggemann statt. Dort kam es in einem Bürogebäude zu einem Brand, in dessen Folge zwei Personen vermisst wurden. Zwei Trupps unter Atemschutz konnten die Personen retten und den Brand im ersten Obergeschoss schnell löschen. Außerdem kam es auf dem Hof des Unternehmens zu einem Unfall, bei dem ein Mitarbeiter unter einem Holzstapel eingeklemmt wurde. Mit technischem Gerät konnte auch diese Person schnell gerettet werden. Durch den Unfall wurde auch ein Brand verursacht, welcher durch den Einsatz von mehreren Strahlrohren unter Kontrolle gebracht wurde. Bei diesem Übungsobjekt waren die Jugendfeuerwehren aus Ibbenbüren, Neuenkirchen, Nordwalde, Mettingen und Metelen dabei.

Die Jugendlichen der Feuerwehren Ochtrup, Rheine, Ladbergen und Laer hatten beim dritten Übungsobjekt, auf dem Gelände der Firma Naarmann, alle Hände voll zu tun. Durch eine Explosion in einem Wohnhaus war es in der umliegenden Grünlandschaft zu einem Waldbrand gekommen. Gleichzeitig wurden noch Personen im Gebäude vermisst. Ein Teil der Feuerwehr Rheine und die Feuerwehr Ochtrup übernahmen den Innenangriff und die Menschenrettung. Parallel dazu bekämpften die Jugendlichen aus Laer und Ladbergen den Waldbrand, der mithilfe mehrerer C-Rohre unter Kontrolle gebracht werden konnte. Auch die Menschenrettung war erfolgreich: Alle Personen konnten aus dem Gebäude gerettet werden, das Feuer wurde gelöscht und das Übungshaus schließlich mit einem Lüfter vom Rauch befreit.

Die Jugendfeuerwehren Westerkappeln, Lienen, Hopsten, Lotte und Horstmar fanden beim vierten Übungsobjekt, dem HS-Landhandel, eine Lagerhalle im Vollbrand vor. Hier galt es zeitnah die Menschenrettung aus der brennenden Halle durchzuführen und im Anschluss die Brandbekämpfung von zwei Seiten aus vorzunehmen. Parallel hierzu mussten im Rahmen der technischen Hilfe zwei weiteren Personen befreit werden. Diese lagen unter IBC-Containern und wurden mittels technischem Gerät befreit. Darüber hinaus galt es, eine Wasserversorgung von mehreren Hydranten aus aufzubauen, um die Brandbekämpfung und die Riegelstellung zu der engen Nachbarbebauung ausführen zu können.

Während sich die Jugendlichen aus Horstmar, Westerkappeln und Lienen mit dem Aufbau der Wasserversorgung und anschließender Brandbekämpfung der Halle von der Rückseite aus beschäftigten, führten die Jugendlichen der Feuerwehr Hopsten und Lotte vom Innenhof her die Menschenrettung und die Brandbekämpfung der im Vollbrand stehenden Halle durch. Die technische Hilfe wurde erfolgreich von der Besatzung des HLF20 der Feuerwehr Lienen durchgeführt. Insgesamt wurden zwei Werfer betrieben und mehrere C-Rohre vorgenommen, sodass nach ca. einer Stunde die Rückmeldung „Feuer aus“ gegeben werden konnte.

Nach dem Ende der Übungen trafen sich alle Teilnehmer am Arnold-Janssen-Gymnasium, wo die Abschlussveranstaltung der Kreisalarmübung stattfand. Hier wurden die Jugendlichen auch wieder mit Getränken versorgt. Zusätzlich wurde an vier Ausgabestellen Currywurst ausgegeben. Hierfür hatten sich einige Kameraden bereits mittags getroffen und insgesamt 1000 Würstchen gegrillt. Diese wurden dann mit der Currysauce vermischt und bis zur Ausgabe warmgehalten. Neben der Ehrenabteilung, die am Grill unterstützte, half hier auch das DRK aus, die die Ausgabestellen besetzten.

Das Jugendorchester des Musikzuges begleitete die Abschlussveranstaltung musikalisch. Neben dem Kreisjugendfeuerwehrwart Robert Laumann waren auch Manfred Kleine Niesse als Vorsitzender des Verbandes der Feuerwehren im Kreis Steinfurt sowie der stellvertretender Kreisbrandmeister Frank Burrichter anwesend und lobten die Jugendlichen für ihre geleistete Arbeit. Auch Bürgermeister Willi Brüning ließ es sich nicht nehmen, einige Worte an die Jugendlichen und deren Betreuer zu richten.

Gegen 17 Uhr war die Kreisalarmübung 2024 dann beendet und alle Jugendfeuerwehren kehrten wieder zu ihren Standorten zurück.

An dieser Stelle gilt unser Dank allen, die uns bei der Ausführung der Kreisalarmübung 2024 unterstützt haben. Danke an die Verantwortlichen der vier Unternehmen SUN GARDEN GmbH, SAINT-GOBAIN Brüggemann Holzbau GmbH, Privatmolkerei Naarmann GmbH und HS-Landhandel GmbH, die uns gestattet haben, auf ihrem Gelände die Übungen durchzuführen. Danke an die Kreisjugendfeuerwehr für die Unterstützung bei der Vorbereitung der Übung. Danke an das DRK Neuenkirchen für die Unterstützung bei der Verpflegung der Teilnehmer. Und natürlich Danke an die Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr Neuenkirchen, die bei der Planung der Übungen, bei der Versorgung, beim Auf- und Abbau sowie bei der gesamten Organisation des Tages unterstützt haben.