Vermisste Personen im Gebäude – Übung der Feuerwehr Neuenkirchen

Drei vermisste Personen im Schuppen des Angelvereins Neptun am Eisenbahnersee in St. Arnold, eine starke Rauchentwicklung aus selbigem und einen daraus resultierenden Vegetationsbrand im Umfeld des Gebäudes stellten die 30 Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Neuenkirchen am Samstagnachmittag vor gleich mehrere Herausforderungen.

Die Übungsverantwortlichen Christof Rabbers und Julius Perick hatten sich dieses umfangreiche Szenario ausgedacht und insbesondere die Atemschutzgeräteträger waren für den Einsatz am und im Schuppen besonders gefordert. Der Angelverein Neptun hatte freundlicherweise das Objekt zur Verfügung gestellt, da der Schuppen bald abgerissen werden soll. So konnte die Feuerwehr hier ihr volles Potenzial entfalten.

Mit fünf Fahrzeugen machte sich die Wehr auf zum Angelsee, nachdem es zu Übungsbeginn am Feuerwehrgerätehaus vom Leitenden eine kurze Einweisung gab – ähnlich wie es auch bei realen Einsätzen von der Leitstelle kommen würde. Somit waren hier auch die Einsatzleiter und Gruppenführer gefordert, ihre Mittel und Kräfte sinnvoll einzusetzen. Aber das gelang den erfahrenen Führungskräften in gewohnter Manier.

Zur Lage: Ein Angler betritt das Gelände vom Schwarzen Weg und möchte dort den Nachmittag zum Angeln verbringen. An einem Schuppen bemerkt der Angler aufsteigenden Rauch. Als er näherkommt, sieht er, dass unter einem Unterstand augenscheinlich ein Lagerfeuer gebrannt hat, welches auf den Schuppen übergegriffen ist. Im näheren Umfeld sind noch diverse Rucksäcke und Anglermaterial zu finden, jedoch ist weit und breit keine Person anzutreffen, sodass der Angler davon ausgeht, dass sich noch Personen in dem Schuppen aufhalten. Der einzige Zugang zum Schuppen ist durch heruntergefallene Trümmer des Daches bereits versperrt und das Feuer breitet sich langsam auf die umliegende Vegetation aus. Der Angler setzt den Notruf über die 112 ab und schildert den eintreffenden Kräften die Lage wie oben beschrieben.

Da bei Eintreffen die Menschenrettung an oberster Stelle stand, rüsteten sich drei Trupps mit Pressluftatemgeräten aus und suchten den Schuppen nach den vermissten Personen ab. Diese wurden auch in Form von Dummys gefunden und konnten schließlich ins Freie gebracht werden.

Gleichzeitig rüsteten sich weitere Kräfte mit der Waldbrandausrüstung aus, die seit einigen Jahren in den Sommermonaten fester Bestandteil auf den Löschfahrzeugen ist, um Wald- und Vegetationsbrände besser löschen zu können. Diese schlankeren D-Schläuche sind handlicher und flexibler zwischen den Bäumen als die dickeren B- oder C-Schläuche, die üblicherweise bei Bränden eingesetzt werden. Somit kann man auch kleine Glutnester am Boden effektiv bekämpfen.

Insgesamt zogen die Übungsverantwortlichen zum Abschluss ein durchaus positives Fazit. Unterbrandmeister Julius Perick: „Schwerpunkt der Übung war Training für Atemschutzgeräteträger, die heute sehr gefordert wurden“ „Es wurden auch kleinere Fehler gemacht, die wir aber vor Ort angesprochen haben, denn auch aus Fehlern kann man lernen“, erklärt Brandinspektor Christof Rabbers. Denn genau dafür sind solche Übungen unter realen Bedingungen da – zum Üben, damit im Ernstfall alles klappt.